Gesundheitsrisiko Baustaub
Die Arbeit im Handwerk verursacht Staub: das Abschlagen von Putz, das Fräsen von Beton, das Abschleifen von Decken und Wänden, das Anmischen von Mörtel, das Schleifen von Parkett usw. Je nachdem, welches Material gerade bearbeitet wird, entstehen dabei verschiedene Staubarten: Holzstaub, Quarzstaub, Gipsstaub, Faserstaub und manchmal auch Asbeststaub.
Eingeatmet wird Staub zur Gefahr
Staub wird über die Atemwege aufgenommen und kann, je nach Art und Größe der Staubpartikel sowie nach Ort der Ablagerung in den Atemorganen zu schwerwiegenden Reizungen und Erkrankungen der Atemorgane, der Haut und der Augen führen. Bronchitis, Asthma, Lungenfibrose (Silikose oder Asbestose), Lungenkrebs (hervorgerufen durch Quarz- und Asbeststaub) oder Nasenkrebs (durch Eichen- und Buchenholzstaub) sind Erkrankungen, die durch das regelmäßige Einatmen von Baustaub entstehen.
Die Staubarten
Staub ist nicht gleich Staub. Der größte Teil des Staubes, den wir durch Nase und Mund einatmen, wird als E-Staub (einatembarer Staub) bezeichnet. Diese Partikel haben einen Durchmesser größer als 10 μm und bleiben in den Nasenhärchen oder in den Schleimhäuten hängen. Hausstaub ist ein typischer Vertreter von E-Staub.
Die kleineren Partikel werden fast vollständig eingeatmet und können tief in die Lungenbläschen vordringen. Staubpartikel zwischen 10 μm und 2,5 μm bezeichnet man dabei als groben Feinstaub, Partikel kleiner als 2,5 μm als Feinstaub. Staub, der bis in die Lungenbläschen (Alveolen) vordringt, heißt A-Staub – das sind die winzigen Staubpartikel, die Sie im Gegenlicht in der Luft schweben sehen können.
Wann wird es gefährlich? Krankheiten und Symptome
Einige Stäube, ganz besonders Quarzstaub und Asbestfasern, führen bei langfristiger und häufiger Einwirkung zum Umbau des Lungengewebes: In der Lunge werden die Partikel von den Fresszellen des Immunsystems aufgenommen. Aufgrund ihrer chemischen Struktur können die Fresszellen diese Partikel nicht vollständig abbauen und setzen ein Enzym frei, welches das Lungengewebe vernarben lässt. Die geschädigten Lungenbläschen können kein Sauerstoff ins Blut abgeben, wodurch Herz und Kreislauf belastet werden.
Typische Anzeichen einer solchen Staublunge sind zunehmende Kurzatmigkeit bei geringen körperlichen Tätigkeiten – später sogar im Ruhezustand – und Husten mit oder ohne Auswurf. Besonders tückisch: Die Krankheitssymptome sind schleichend und treten meist erst nach einer langen beschwerdefreien Zeit auf, manchmal kann es 25 oder 30 Jahren dauern, bis sich Symptome zeigen. Selbst Jahre nach dem Ende der Arbeit mit Quarzstaub kann sich die Atmung verschlechtern.