Folien verwenden Sie jeden Tag ganz selbstverständlich, um Objekte, Böden und Wände vor Farbflecken und Schmutz zu schützen. Doch Folie ist nicht gleich Folien: Folien unterscheiden sich in Materialien, Stärke, Farbe und Eigenschaften. Und nicht alle Folien finden im Bauhandwerk zum Abdecken und Schützen Verwendung. Die am häufigsten von Ihnen genutzten Folien, die wir auch in unserem Online-Shop anbieten, sind so genannte PE-Folien.
Erfahren Sie mehr über diese Art, ihre Unterschiede und den daraus resultierenden Nutzen bzw. Verwendungszweck.
1. PE-Folien (Polyethylenfolien)
PE-Folien sind zäh, lassen kaum Wasserdampf durch und nehmen entsprechend auch kaum Wasser auf. Sie besitzen sehr gute elektrische Eigenschaften und die meisten Chemikalien machen ihnen nichts aus. Zudem sind sie gut be- und verarbeitbar und die Bildung von Spannungsrissen ist beinah ausgeschlossen.
Hauptsächlich unterschieden werden PE-Folien nach ihrer Dichte:
PE-LD: LD steht für „Low Density“ und bedeutet niedrige Dichte.
Aufgrund ihrer geringen Dichte sind PE-LD Folien leicht, haben aber auch eine höhere Spannkraft und Elastizität. Dadurch sind sie reißfest.
PE-HD: HD steht für „High Density“ und bedeutet hohe Dichte.
Unter den PE-Folien haben die mit HD-gekennzeichneten Folien die größte Reissfestigkeit, sind steif und dadurch schlechter biegsam und sind kaum dampfdurchlässig. Aufgrund ihrer Festigkeit finden sich PE-HD Folien vor allem unter den dünnen Folien. PE-HD Folie knistert und ist beständiger gegen Säuren und Basen sowie Hitze als PE-LD.
PE-MD: MD steht für Medium Density und bedeutet mittlere Dichte.
PE-MD Folien kombinieren die Eigenschaften von PE-LD und PE-HD Folien. Dadurch haben sie bessere Barriereeigenschaften als PE-LD Folien, sind aber flexibler und weicher als PE-HD Folien.
PE-LLD: LLD steht für Linear Low Density und bedeutet linearer Niederdruck.
PE-LLD Folien entstehen durch Polymerisation von Ethen und Olefinen. Damit sind diese Folien sehr gut dehn- und reckbar, weshalb sie hauptsächlich als Stretchfolien verwendet werden.
Weitere Folienarten:
2. PO-Folien (Polyolefinfolien)
Polyolefinfolien sind leicht an ihrer glasklaren Transparenz, hohem Glanz und der hervorragenden Durchstossfestigkeit erkennbar. Polyolefinfolien finden im Bauhandwerk eher kaum Verbreitung, sondern werden zu Produkt- und Warenpräsentationen eingesetzt. Eine typische Verwendung ist beim Einschweißen von Mehrfachverpackungen, den so genannten3 für 2 Aktionen.
3. PP-Folien (Gereckte Polypropylen-Folie)
Polypropylen-Folien werden über Walzen gestreckt und erhalten dadurch hohe Stabilität und Transparenz. Zudem zeichnen sich PP-Folien durch niedrige Wasserdampfdurchlässigkeit aus.
Außerdem gibt es noch PET-Folien und Verbundfolien, die wir an dieser Stelle aber nicht weiter beleuchten, da sie hauptsächlich als Verpackungsfolien genutzt werden.
Schon gewusst? So entstehen PE-Folien
Aber haben Sie sich eigentlich mal gefragt, wie Folie überhaupt entsteht? Wir uns schon, denn immerhin machen sie einen recht großen Bestandteil unseres Sortiments aus. Wir versuchen es einfach und kurz zu erklären, da auch wir keine Chemiker oder Verfahrenstechniker sind.
Polyethylenfolien werden in der Regel als Blasfolien hergestellt. Und so funktioniert´s:
Schmelzen
Zunächst wird Kunststoff, genauer gesagt: PE-Granulat, in einem Extruder geschmolzen.
Pressen und Kühlen
Die geschmolzenen Polymere werden nun durch eine Düse gepresst. Dabei entsteht ein weicher Folienschlauch (Blase). Dieser wird nach oben gezogen und mittels Druckluft unter den Kristallitschmelzpunkt (die Temperatur, bei der die kristallinen Anteile eines Polymers wieder fest werden) heruntergekühlt.
Aufblasen
Gleichzeitig wird der Durchmesser der Blase bestimmt und diese in Längs- und Querrichtung aufgeblasen. Stellen Sie sich am besten einen riesigen, aufgeblasenen Luftballon vor.
Glätten und Falten
Am oberen Ende des Schlauchs („Luftballons“) glätten jetzt Walzen diesen faltenfrei. Durch das Legen von „Schwertern“ entstehen außerdem Seitenfalten.
Schneiden und Legen
Da Sie nun aber keinen Schlauch, sondern eine Folie haben möchten, wird der Schlauch noch an einer dieser Seitenfalten aufgeschnitten und anschließend maschinell als Zuschnitt zusammengelegt oder als Meterware auf Rollen gewickelt.